Autor: Torsten Bökenheide

Was siehst du?

Na, auch prompt die fünfte, mathematisch falsche Gleichung gesehen? Ging mir genauso. Wir leben in einer Defizitorientierung. Die Arbeitnehmervertretung ist quasi per Gesetz auf diese Orientierung geeicht. Das ist notwendig und auch gut so. Aber reicht diese Sichtweise aus?

Folgende Thesen stelle ich im Workshop am 21.11.2019 zur Diskussion:

  • Nur eine eher geringe Anzahl der MitarbeiterInnen einer Gesamtbelegschaft wendet sich aktiv an den Betriebs- bzw. Personalrat und dieses auch nur bei bestehenden, eher individuellen Problemen. Diese eher individuellen Probleme einzelner MitarbeiterInnen werden schnell als generelle Probleme des Unternehmens verallgemeinert.*
  • Die große Mehrheit einer Unternehmensbelegschaft geht nicht aktiv auf die Arbeitnehmervertretung zu. Folglich hat die AN-Vertretung diese Mehrheit nicht im Fokus und vertritt systematisch gerade nicht die Interessen aller MitarbeiterInnen.*
  • Wenn die AN-Vertretung die Interessen aller MitarbeiterInnen überhaupt kannte, würde das Gremium anders denken/handeln bzw. eventuell andere Themen verfolgen.*
  • Ebenso ist für die AN-Vertretung eher unklar, welche Themen aktuell von der Belegschaft positiv – im Sinne von Stärken des Unternehmens – bewertet werden. Diese Frage wird regelmäßig nicht gestellt.* *Eigene, langjährige Beobachtung.